2021 – das haben wir gemacht
Liebe Freunde
Ein neues Jahr hat begonnen und wir alle hoffen sehr, dass es – zumindest pandemiebedingt – besser wird als das letzte. Mit diesem Schreiben bedanken wir uns herzlich für Eure große Unterstützung unserer Arbeit.

Auch wenn wir (zum einen coronabedingt und zum anderen aufgrund der politisch unsicheren Lage) im vergangenen Jahr Burkina Faso nicht besuchen konnten, haben sich all unsere Projekte sehr gut entwickelt.
Zu Beginn ein paar sehr aktuelle Informationen zu Burkina Faso: Am 24. Januar 2022 ereignete sich in Burkina Faso ein Militärputsch, bei dem der Präsident Roch Marc Christian Kaboré gestürzt wurde. Die Zukunft des Landes ist also weiterhin ungewiss. Zudem nimmt die Islamistische Gewalt im Lande (insbesondere aus dem Norden kommend) stark zu. Seit 2015 wurden etwas 2000 Menschen in der Region von Dschihadisten getötet und ca. 1,5 Millionen aus ihren Häusern vertrieben. Unsere Dörfer befinden sich im Zentrum des Landes und werden weiterhin von Binnenflüchtlinge aus dem Norden aufgesucht. Auch aus diesem Grund wollen wir in diesem Jahr unseren Schulbau priorisieren.
Über diese unklare politische Situation haben wir mit unserem Partner in Burkina Faso gesprochen. Derzeit gibt es keinen Grund zur Sorge. Alle Projekte laufen weiterhin ohne Schwierigkeiten und seitens der ländlichen Bevölkerung ist die Hoffnung groß, dass sich mit der Übergangsregierung positive Weichen stellen. Wir bleiben natürlich in diesem Jahr nah an der Seite unserer burkinischen Freunde, auch wenn wir nicht in das Land reisen können.
Hier ein kleiner Rückblick zu allen unseren Tätigkeiten in 2021:
Neuer Schulbau
Wie oben kurz erläutert befinden sich weiterhin viele Flüchtlinge aus dem Norden in unseren Dörfern. Da die Klassengröße oft 100 Kinder übersteigt haben wir im vergangenen Jahr (auch dank eurer Hilfe) den Beginn eines neuen Schulbaus angestoßen. In diesem Jahr werden wir den Bau weiter fortführen, um die Lage vor Ort zu entspannend. Der burkinische Staat wird, nach Vollendigung des Baus, die laufenden Kosten der Schule übernehmen. Wir hoffen eine weitere Klasse noch in diesem Jahr fertigzustellen.
Unser Ochsenprojekt
Das Ochsenprojekt läuft weiterhin sehr erfolgreich, zur Erinnerung: Wir kaufen junge Ochsen ein (für umgerechnet 155 Euro), geben diese als eine Art „Tierkredit“ an bedürftige Familien. Nach ca. zwei Jahren, wenn die Tiere ausgewachsen sind, werden die Tiere zu einem weit höheren Preis verkauft. Mit dem Erlös werden zwei neue Ochsen gekauft: einen für die Familie, die den Ochsen nun behalten darf, und einen für eine neue Familie. Einige Ochsen wurden im vergangenen Jahr verkauft, teils mit einem Erlös von 610 Euro! Unser Partnerverein hat im Dezember 2021 weitere 36 junge Ochsen gekauft und damit große Freude in die Empfängerfamilien gebracht.
Unser Moringapflanzen – Projekt
Auch hier gibt es viel zu berichten: Eine Frauenkooperative hat sich im letzten Jahr gebildet, um sich um die Verwertung der Moringablätter zu kümmern. Einige kleine Jobs sind dabei entstanden. Der von den Frauen erwirtschaftete Gewinn wird im Juli und August diesen Jahres für die Finanzierung weiterer Setzlinge genutzt. Neben der gesunden Verwertung der Blätter wirken die Moringafelder auch gegen Erosion vor. Burkina Faso liegt unterhalb der Sahelzone und die Wüstenausbreitung ist auch dort ein großes Thema.
Unser Mirkrokrediteprojekt
Mitte Dezember 2021 führte unser burkinischer Projektpartner RESEAU eine Jahresbilanz durch. Einige Frauen nutzen die Kredite für die Hühneraufzucht, andere für die Feldarbeit oder den Handel von Nahrungsmitteln. Der Großteil nutzt aber auch einen Prozentsatz der Gelder für die Schulbildung der Kinder.
Und wie geht es weiter?
In diesem Jahr wollen wir unsere Projekte weiterführen, in engem Austausch mit unserem burkinischen Partner. So werden wir Geld für weitere 12 Ochsen an unseren burkinischen Partnerverein überweisen. Auch planen wir den Schulbau stark voranzutreiben. Sobald es die Finanzen zulassen, werden wir auch weiteren Frauen die Möglichkeit eines Mikrokredites geben.
Danke nochmals für Eure Unterstützung und herzliche Grüße von uns allen, bleibt gesund,
Dr. Johanna Richter
(Vorsitzende)